Going Mainstream: wie junge Menschen in der EU beteiligt werden
Die Beobachtungsstelle arbeitet aktuell an einem Dossier zu Youth Mainstreaming in der EU. Im Fokus steht dabei die Frage, wie junge Menschen inklusiv und intersektional auf allen Ebenen politischen Handelns beteiligt werden können. Vorgestellt werden das Konzept und Instrumente des Youth Mainstreamings sowie weitere Maßnahmen der Europäischen Union, die die demokratische Beteiligung von jungen Menschen bei Entscheidungsprozessen stärken sollen.
Das Dossier wird im Dezember 2024 veröffentlicht.
Kinderarmut bekämpfen: die europäische Kindergarantie
Kinderarmut ist in Europa, auch in den wirtschaftlich starken Staaten, weit verbreitet. Etwa jedes vierte Kind in der Europäischen Union ist von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Die Coronavirus-Pandemie und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine haben bestehende Ungleichheiten weiter vergrößert.Der von der Europäischen Kommission im März 2021 verabschiedete Aktionsplan zur europäischen Säule sozialer Rechte setzt das Ziel, die Zahl der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Kinder in der Europäischen Union bis 2030 um mindestens fünf Millionen zu verringern. Um dies zu erreichen, ist ein integrierter Ansatz unerlässlich, der die Ursachen von Armut und sozialer Ausgrenzung in den Fokus stellt und den generationenübergreifenden Kreislauf der Armut durchbricht.
Am 14. Juni 2021 haben die EU-Mitgliedstaaten die Einführung einer Europäischen Kindergarantie beschlossen. Ziel dieser ist es, soziale Ausgrenzung zu verhindern und zu bekämpfen, indem der Zugang bedürftiger Kinder zu einer Reihe wichtiger Dienste garantiert wird. Beispielsweise zu frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung, zu Gesundheitsversorgung oder zu gesunder Ernährung und angemessenem Wohnraum. Für die Umsetzung der Europäischen Kindergarantie wurden die EU-Mitgliedstaaten von der Europäischen Kommission unter anderem aufgefordert, einen nationalen Aktionsplan für den Zeitraum bis 2030 aufzustellen.
Jugendpolitik in der EU: "Was tut die EU für mich?"
Klimawandel, technologische und demografische Trends, politische Instabilität und der russische Angriffskrieg in der Ukraine verändern die Gesellschaft und das demokratische Zusammenleben. In unserer vernetzten Welt beschäftigen sich viele junge Menschen mit diesen globalen Fragen und suchen nach Lösungen für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Gleichzeitig finden Ihre Interessen häufig zu wenig Berücksichtigung auf der politischen Ebene.
Mit jugendpolitischen Initiativen wie dem Europäische Jahr der Jugend 2022 möchte die Europäische Union junge Menschen und ihre Prioritäten stärker in die politische Entscheidungsfindung einzubeziehen und ihnen neue Chancen eröffnen.
Kinderrechte im digitalen Raum schützen
Seit der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention 1989 hat sich die Gesellschaft in vielfacher Form verändert. Die Digitalisierung schafft den Bedarf, den Schutz von Kindern und ihrer Rechte auf den digitalen Raum auszuweiten. Dieses Vorhaben wird sowohl auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene in den letzten Jahren verstärkt verfolgt. Im März 2021 hat der Kinderrechteausschuss der UN eine allgemeine Bemerkung zu Kinderrechten in der digitalen Welt (in Englisch) veröffentlicht. Die Bemerkung soll die Relevanz der Kinderrechtskonvention im digitalen Raum darlegen und Staaten unterstützen, die Kinderrechte auch dort zu schützen und zu erfüllen. Der Bemerkung ging eine zweijährige Konsultation voraus, in der mehr als 700 Kinder eingebunden waren.Kinderarmut und soziale Exklusion verhindern
Das Thema Kinderarmut erfährt in vielen europäischen Staaten eine hohe Aufmerksamkeit. Trotz finanzieller Unterstützung und Maßnahmen zur Förderung von Teilhabechancen sind Kinder häufiger von Armut betroffen als die Gesamtbevölkerung. Die finanzielle Unterstützung für Familien und Kinder in europäischen Staaten variiert in Bezug auf den Grad der finanziellen Absicherung und häufig stehen universelle Leistungen neben zielgruppenspezifischen Leistungen.
Das System staatlicher Leistungen für Kinder wird von unterschiedlicher Seite als zu kompliziert und bürokratisch kritisiert. Vor diesem Hintergrund wird seit einiger Zeit verstärkt diskutiert, Kinder mit einer einzigen monetären Leistung zu sichern.
Auch die Frage, was es für ein gutes Aufwachsen von Kindern jenseits finanzieller Förderung braucht und wie der Zugang zu Leistungen möglichst einfach gestaltet werden kann, bewegt die Diskussion über die Optimierung staatlicher Unterstützung. Vor dem Hintergrund europäischer Prozesse und nationaler Initiativen zeigt die Beobachtungsstelle unterschiedliche Ansätze auf, Kinderarmut und sozialer Exklusion entgegenzuwirken und fördert den europaweiten Austausch.
Pflegende Kinder und Jugendliche unterstützen
Kinder und Jugendliche können auch eine bedeutsame Rolle in der Versorgung und Pflege von Angehörigen spielen und sind dabei auf Unterstützung angewiesen. Dies zeigt die Kurzexpertise zu Unterstützungsmaßnahmen für pflegende Kinder und Jugendliche in Österreich, dem Vereinigten Königreich und Irland auf.
Weitere Arbeiten der Beobachtungsstelle zum Thema finden Sie auf unserer Schwerpunktseite Equal Care.